Unerträgliches Gezerre um Bauhofneubau

„Darf es ein wenig mehr sein?“ Wer kennt ihn nicht, den Spruch der VerkäuferInnen!? Und so forderte Willibald Kunisch (Grüne) auf der Sondersitzung zum Neubau des Bauhofes am Dienstag, den 15.06.2021 – zusätzlich zur bereits geplanten Dachbegrünung auf dem Verwaltungsgebäude – auch eine solche auf der Dachfläche der gesamten beheizten Halle ohne die Mehrkosten zu kennen. Dabei kündigte das Planungsbüro bereits eine Kostensteigerung an, die aus der achtwöchigen Verzögerung im Verfahren durch das zusätzliche Gutachten und den gestiegenen Rohstoffpreisen resultiert.

Das von der CDU, den Grünen und der SPD nachträglich geforderte Gutachten bestätigte vollumfänglich die Einschätzung der Verwaltung, den Bauhof wie im April vorgestellt zu realisieren. Eigentlich wäre dieser nach ihrer Einschätzung schon jetzt zu klein, so die Gutachterin und gab die Empfehlung, das angrenzende Grundstück für eine ggf. zukünftig notwendige Erweiterung zu sichern. Ebenso ist das sogenannte Outsourcing kein Allheilmittel, da die Nebenkosten durch die zusätzliche Verwaltungsarbeit nicht zu unterschätzen sind. Zudem arbeiten Fremdfirmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung, der der städtische Bauhof nicht unterliegt und es fällt keine Mehrwertsteuer an, so die Gutachterin.

Mit der Vorstellung des Gutachtens fiel in der Folge auch der Widerstand zum Neubau des Bauhofes in der geplanten Größe, aber eben nur mit der zusätzlichen Dachbegrünung auf der einen Werkhalle. Dirk Altenburg (FORUM) mochte gerne die Variante im „Leichtbau“ ohne Dachbegrünung berechnet wissen, so wie ihn das Planungsbüro vorgeschlagen hatte. Das wollten die Grünen und die SPD nicht unterstützen – warum auch immer!? Ebenso stieß der Hinweis von Dirk Altenburg auf den erhöhten Pflegeaufwand in Bezug auf die Dachbegrünung auf kein Gehör. Willibald Kunisch schlug wohl mit Blick auf die „galoppierenden Zahlen“ vor, die Kosten für die Photovoltaikanlage (PV) nebst Speicher etc. nicht in die Gesamtrechnung mit einzubeziehen. „Pikant“ in dieser Schönfärberei des zu erwartenden Zahlenwerkes ist, dass die vom FORUM vorgeschlagene Variante mit einem einfachen Baukörper eine Einsparung in der Höhe der Kosten für die PV inklusive Speicher ergeben hat. Dirk Altenburg fragte nach der Leistungssteigerung, die aus der Kombination einer PV mit einer Dachbegrünung in Bezug auf die Sommermonate zu erwarten sei. Die Effizienzsteigerung konnte vom Planungsbüro nicht beziffert werden, diesbezüglich ist eine gesonderte Berechnung erforderlich.

Und so führte die Abstimmung mit 9 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen (CDU) bei der Bürgermeisterin zu einer sichtbar großen Erleichterung. Mit Spannung verbleibt nun der Blick auf dem nächsten Verfahrensschritt mit der noch unbekannten Kostensteigerung.

Bleibt gesund!

Ihr FORUM Kalkar

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