Flüchtlinge im Freizeitpark: Kalkars außergewöhnlicher Ansatz zur Unterbringung Hunderte Asylsuchender

Flüchtlinge im Wunderland (?!) … und das nicht nur in geringer Anzahl, sondern 500 bis 600 Personen, die in einer zentralen Unterkunft auf dem Gelände des Freizeitparks untergebracht werden sollen, welcher vom Land betrieben wird. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich im Zusammenhang mit den Zuweisungen von Asylsuchenden in der Stadt Kalkar. Die kommunalpolitisch Verantwortlichen wollten ihre Verwaltung nicht im Regen stehen lassen und haben daher mehrheitlich am Donnerstag, den 9. November 2023, beschlossen, das Verfahren für die Errichtung einer zentralen Unterkunft (ZUE) im Wunderland einzuleiten.

Die menschenwürdige Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge ist nicht mehr zu bewerkstelligen. 25 Personen pro Woche und kein Ende in Sicht! Die Bürgerbegegnungsstätte in Altkalkar ist bereits belegt, eine Turnhalle muss zweckentfremdet werden, sogar die Mühle in Wissel soll als „Puffer“ dienen, und auch die alte Schule im Emmericher Eyland sowie das alte Grundschulgebäude in Kalkar am Bollwerk sind betroffen. Die geplanten Wohncontainer auf dem Wohnmobilstellplatz werden voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres bezogen werden können.

Ein weiteres Problem stellt der Personalmangel dar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung arbeiten bereits an oder über ihren Belastungsgrenzen. Daher besteht die große Hoffnung in der vom Land betriebenen ZUE, die alle Belange in Angriff nehmen wird. Die Zuweisungen sollen sich mit der Inbetriebnahme (und wünschenswerter Weise bereits zuvor) deutlich reduzieren. Es ist vorgesehen, dass keine weiteren Flüchtlinge, die sich noch im Anerkennungsverfahren befinden, zugewiesen werden. Diese Zusage liegt sowohl schriftlich als auch mündlich vom Land vor.

Die Geschäftsführung des Wunderlandes hat bereits Erfahrungen mit einer ähnlichen Einrichtung auf einer ihrer Freizeitanlagen in den Niederlanden gesammelt und erwartet keine negativen Auswirkungen auf das Tagesgeschäft.

Es bleibt zu hoffen, dass die Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger „überschaubar und erträglich“ bleiben.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre Fraktion vom FORUM Kalkar