FORUM im Rat

Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 28.01.2016

Und da war die „Katze aus dem Sack“ – auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag, den 28. Januar, in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2016/17 (Tagesordnungspunkt 2).

Nach einer ca. 3 Stunden währenden Abstimmung zu verschiedenen Positionen, die im Haushaltsentwurf gestrichen bzw. mit einem Sperrvermerk versehen worden sind, wurde es ernst. Es muss gespart werden, darin sind sich alle einig, jedoch sind durch die Streichungen keine Rücklagen auf dem Sparbuch entstanden, sondern es wurden lediglich weitere Ausgaben „auf Pump“ verringert. Zudem wird ein Teil der „eingesparten Maßnahmen“ in den Haushaltsentwurf für das Jahr 2018 wieder aufgenommen werden müssen (z. B. Straßensanierungen). Bis zu diesem Zeitpunkt verlief der Abend eher gemächlich. Auf der Einnahmenseite waren bislang keine Kommentare der anderen Fraktionen zu vernehmen gewesen, außer dass man „was“ machen muss. Die Fraktion FORUM hatte die einmalige Einnahme in Höhe von geschätzten 1 Mio. € durch den Verkauf der Wisseler Dünen an eine Naturschutzorganisation sowie die Aufstellung von jährlich etwa 10.000 € Einnahmen versprechende Altkleider-Sammelcontainer eingebracht (vgl. bereits gestellte Anträge).

Lutz Kühnen (Fraktionsvorsitzender FORUM) übergab nach seinem Redebeitrag zu den Einsparmaßnahmen an seinen Stellvertreter Dirk Altenburg. Und dann war „Schluss mit lustig“! Mutlos … handlungsunfähig in der Vergangenheit … mit dem Rücken zur Wand … nur noch eine Chance … keinen Arsch in der Hose, war zu hören. In der Vergangenheit wurde von CDU, FDP und SPD nur eingefordert und angekündigt, aber nichts entschieden, so Dirk Altenburg. Klaus-Dieter Leusch (CDU) und Boris Gulan (FDP) hatten sich bei ihren Redebeiträgen zwar schon in die Richtung geäußert, aber keinen – auch nicht den kleinsten Beitrag zur Lösung parat. Dirk Altenburg machte eindringlich auf die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Steigerung der Einnahmen aufmerksam und stellte den Antrag, die Grundsteuer B von 425 auf 575 Hebesatzpunkte zu erhöhen, was Mehreinnahmen von gut 600.000 € bedeuten würde. In einem weiteren Antrag beantragte er, die Gewerbesteuer von aktuell 411 Hebesatzpunkten auf 399 abzusenken, was eine Entlastung von ca. 100.000 € für die Gewerbetreibenden bedeuten würde. Diese vermeintliche „Bevorzugung der Großen“ ist nach Ansicht vom FORUM eine Investition der Bürger in die Zukunft ihrer Stadt. Die Gebührenerhöhung ist ein Generationenbeitrag zum Schuldenabbau. Die Gewerbeansiedlung gehört bei allen politischen Gruppierungen zu den Hauptanliegen. Dirk Altenburg erwähnte in diesem Zusammenhang die zwingend notwendige Schaffung von Perspektiven – auch für Migranten. Arbeitsplätze werden dringend benötigt und das neue Gewerbegebiet am Oyweg steht für die Ansiedlung bereit.

Lutz Kühnen wies darauf hin, dass mit den Einnahmen aus der Erhöhung der Grundsteuer B gerade einmal der Liquiditätskredit in Höhe von 10 Mio. € in 20 Jahren abgezahlt werden kann, ohne dass die Zinsen berücksichtigt worden sind.

Nach diesen Anträgen herrschte erst einmal betretenes Schweigen, bis Boris Gulan (FDP), Walter Schwaya (SPD), Günther Pageler (FBK) und Willibald Kunisch (Grüne) sich zu Wort meldeten und Handlungsbedarf in der Richtung bekundeten. Lediglich die CDU enthielt sich einer Wortmeldung. Bezeichnend war zudem, dass ein Ausschussmitglied aus ihren Reihen bereits nach zwei Stunden die „wichtigste Sitzung überhaupt“ (Zitat Birgit Mosler, parteilos / SPD) verlassen hatte. Augenscheinlicher kann Desinteresse nicht bekundet werden!

 

Die Anträge des FORUM werden in den demnächst anstehenden Beratungen zum Nachtragshaushalt beraten. Dem Entwurf des Doppelhaushaltes wurde bei zwei Enthaltungen zugestimmt und der Entwurf mit dieser Empfehlung zur Beschlussfassung an den Rat verwiesen.

 

Tagesordnungspunkt 3 „Stellenplan für die Haushaltsjahre 2016 und 2017“ wurde von der Verwaltung erläutert und im Nachhinein beschlossen.

 

Der Beteiligungsbericht für die Jahre 2013 und 2014 nach Maßgabe der Gemeindeordnung für das Land NRW wurde im Tagesordnungspunkt 4 zur Kenntnis genommen.

 

Der Tagesordnungspunkt 5 „Befreiung der Bürgermeisterin von den Beschränkungen des § 181 BGB, Rechtsgeschäfte mit der SEG Kalkar GmbH“ wurde einstimmig beschlossen, ebenso im Tagesordnungspunkt 6 eine Dienstreise der Bürgermeisterin im Juni anlässlich der Hansetage nach Bergen in Norwegen.

 

Im Tagesordnungspunkt 7 „Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen aus besonderen Anlass“ wurde der Antrag des Werberings Kalkar aktiv e. V. beschlossen, an folgenden Sonntagen die Verkaufsstellen offen zu halten:

 

  • Sonntag 20.03.2016 (Frühlingsmarkt)
  • Sonntag 01.05.2016 (Kalkar in Blüte)
  • Sonntag 09.10.2016 (Händler-, Trödel- und Büchermarkt)
  • Sonntag 27.11.2016 (Nikolausmarkt

 

Der Antrag des FORUM auf die Aufstellung von Sammelcontainern für gebrauchte Kleidung und Schuhe wurde im Tagesordnungspunkt 8 beschlossen. Die Verwaltung hatte die Aufstellung in der dem Ausschuss vorgelegten Beschlussfassung abgelehnt.

 

In den Fragen gemäß § 17 der Geschäftsordnung wurde nach der Versicherung auf den An- und Abfahrten zu Besprechungen und Sitzungen im Rahmen der Rats- und Ausschussarbeit für die sachkundigen Bürger und Ratsmitglieder gefragt. Die Verwaltung reicht die Antwort nach.

 

In den Tagesordnungspunkten 1 und 11 „Einwohnerfragen“ wurden keine Fragen gestellt.

 

Ihr

FORUM Kalkar

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Rede zum Doppelhaushalt 2016/2017

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

Frau Bürgermeisterin,

sehr geehrte Ratskollegen und Mitarbeiter der Verwaltung,

 

der hier und heute zur Diskussion stehende Entwurf des Doppelhaushalts für die Jahre 2016 und 2017 wird erstmalig unter der Mitverantwortung des FORUM Kalkar beraten. Der damit verbundenen großen Verantwortung sind wir uns bewusst und haben uns entsprechend intensiv mit der Materie auseinandergesetzt. Die Entscheidungen, die wir bereit sind zu treffen, werden uns alle unvermeidlich auch finanziell belasten. Wir müssen jetzt Verantwortung für die Konsequenzen der Entscheidungen unserer Vorgänger während der letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, übernehmen. Das ist nicht einfach und schon gar nicht angenehm. Aber wir sind gewillt, gemeinsam mit allen anderen Fraktionen im Rat eine nachhaltige Wende einzuleiten.

 

Die bisher politisch Verantwortlichen haben im Laufe der vielen Jahre im Amt offensichtlich an Sensibilität verloren. Sie nahmen die wachsende finanzielle Schieflage nicht wahr, die sich unter ihrer Regie entwickelte – oder sie wollten sie einfach nicht wahrhaben.

Wie beim Frosch, dem im angenehm temperierten Wasser das Gefühl verloren geht, dass die Temperatur auf ein gefährliches Niveau angestiegen ist und die ihn unbarmherzig in seiner Existenz bedroht. Seine Kraft reicht ab einem kritischen Punkt nicht mehr aus, sich selbst zu retten. Wie die Wassertemperatur, stieg auch die Verschuldung Kalkars auf ein kritisches Niveau an. Die Haushaltslage ist schlichtweg desaströs.

 

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Die verabschiedeten Haushalte der vergangenen Jahre und Jahrzehnte haben deutliche Spuren bei der Entwicklung des Eigenkapitals hinterlassen. Allein in den letzten 6 Jahren (2009 bis 2015) reduzierte sich das Eigenkapital der Stadt Kalkar um unglaubliche 13 Mio. Euro (von 53 Mio. Euro auf 40 Mio. Euro).

 

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Mittlerweile betragen die Verbindlichkeiten der Stadt bei den Investitions- und Liquiditäts-krediten in Summe etwa 17,6 Mio Euro. Der Eigenbetrieb Abwasser steht zusätzlich mit 6,1 Mio. Euro in der Kreide.

 

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Um es etwas greifbarer darzustellen: Die Schulden sind von einem Tiefstand im Jahr 2012 bis zum Jahr 2015 um sagenhafte 61 % auf 1.743 Euro pro Einwohner angestiegen.

 

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Die Kredite und kreditähnlichen Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaften der Stadt Kalkar belaufen sich in 2015 auf weitere 15 Mio. Euro.

 

Beinahe reflexartig wurden seit der Wahl des FORUM im Jahr 2014 die Errungenschaften der bis dato verantwortlichen Mehrheitsfraktion aufgeführt. An erster Stelle das Fachmarktzentrum und ausgeglichene Haushalte, die aufgestellt werden konnten. Wenn vom FORUM auf die prekäre Finanzlage hingewiesen wurde, wurden beinahe mantramäßig  Gegenrechnungen aufgestellt und propagiert, dass Schulden für Investitionen nach dem NKF doch kein Problem darstellen.

 

Fakt ist jedoch, dass alle Schulden, alte und neue und egal welcher Art, zurückgezahlt werden müssen – zuzüglich der unvermeidlichen Zinszahlungen.

 

Unumgänglich sind Kreditaufnahmen bei langfristig notwendigen Investitionen, wie z. B. der aktuell anstehenden Sanierung des Daches der Zweifachturnhalle und dem Neubau für den Löschzug Ost der Freiwilligen Feuerwehr. Jedoch muss bereits zum heutigen Zeitpunkt an die in Zukunft anstehenden Maßnahmen gedacht werden. Vorausschauende Planung muss daher das Gebot der Stunde sein. Wie in jedem privaten Haushalt haben auch Verwaltung und Ratsmitglieder die unbedingte Pflicht, verantwortungsbewusst und mit Blick in die Zukunft mit den zur Verfügung stehenden Geldern umzugehen und vor allem auch auszukommen. Und das ohne Rücksicht auf die politische Orientierung oder gar persönliche Interessen oder Neigungen.

 

Kann bei unabhängiger Betrachtung ein weiteres Denkmal für 20.000 Euro errichtet oder eine Brückensanierung für 200.000 Euro durchgeführt werden? Oder wäre ein Verzicht darauf oder eine vergleichsweise kostengünstigere Variante aus heutiger Sicht nicht die verantwortungsvollere Entscheidung gewesen? Haben nicht nur die ein oder andere Eitelkeit und aus den langjährigen politischen Grabenkämpfen unüberwindbar gewordene Strukturen diese gefällten Entscheidungen zugelassen?

 

Es geht um die grundlegende Weichenstellung für die Zukunft unserer Stadt!

 

Bürgerinnen und Bürger müssen die Haushaltsplanung ohne große Fach- und Detailkenntnisse verstehen können. Nur wenn sie verstehen, woher die Gelder kommen und wohin sie fließen, können wir sie ins Boot holen, um gemeinsam voran zu kommen.

Aus diesem Grund möchte ich Ihnen hier auch mit einer graphischen Darstellung der freiwilligen Leistungen und Pflichtaufgaben die Verteilung des „Kuchens“ erläutern.

 

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Unschwer ist zu erkennen, dass der größte Anteil der Ausgaben auf die Pflichtaufgaben entfällt, dazu gehören Personalkosten, Aufwendungen für Schulen und Straßen, Sozialausgaben, die Kreisumlage usw. Die im Haushaltentwurf ausgewiesenen freiwilligen Leistungen betragen hingegen nur unscheinbare 55.850 Euro. Allerdings befinden sich im Haushaltentwurf zahlreiche „versteckte“ freiwillige Leistungen in einer nicht konkret zu beziffernden Höhe. Diese werden beispielsweise bei Pflegemaßnahmen im Bereich der Sportanlagen erbracht.

 

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Die Personalkosten (inklusive der Vorsorgeaufwendungen) betrugen in 2015 etwa 5,3 Mio. Euro und steigen auch zukünftig, bedingt durch tarifliche Gehaltserhöhungen, stetig und unabdingbar weiter an. Das heißt, im Zeitraum von 2009 bis 2015 hat sich dieser Posten im Haushalt um etwa 1,1 Mio. Euro erhöht!

 

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Im ähnlichen Zeitraum sind die Ausgaben für Sanierungen und Investitionen – vor allem auch im Vergleich zu den zeitgleich erforderlichen Abschreibungen – außergewöhnlich gering, wie Sie der Darstellung entnehmen können.

 

Wir sitzen alle in einem Boot, getauft auf den Namen „Kalkar“. Schiffbruch erleiden wir folglich auch alle zusammen. Wir müssen uns als Mannschaft verstehen und im wahrsten Sinne des Wortes die „kargen“ Vorräte, nämlich die Einnahmen aus Steuern und Gebühren, den absoluten Erfordernissen nach sinnvoll einteilen.

 

Eine Verwaltung muss kostensparend und effektiv arbeiten. Das setzt jedoch eine zufriedene Mannschaft voraus. Zufriedenheit wirkt motivierend und setzt kostenneutral Kräfte frei. Die Eigenverantwortung nimmt zu. Bildlich gesprochen muss der Maschinenraum im Boot intakt und funktionell ausgestattet sein. Der Kapitän muss an seine Mannschaft glauben und dieser vertrauen. Es ist die Aufgabe der Verwaltung sensibel, aber auch unternehmerisch denkend tätig zu werden.

 

Eine externe Supervision der Verwaltung könnte zudem helfen, schlummerndes Optimierungspotential aufdecken!

 

Wie können also die anstehenden Aufgaben und Ausgaben verteilt und bewältigt werden?

Durch eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit kann eine „Gemeindeflotte“ entstehen, die schlagkräftig ist und kostenreduziert arbeitet. Wenn sich mehrere Schiffe zusammenschließen, hat man eine Flotte und die gewinnt an Stärke. Betriebsmittel können günstiger eingekauft werden. Warum müssen zu immer denselben Zeiten wiederkehrende Arbeiten zwingend durch die eigenen städtischen Mitarbeiter geleistet werden? Ist es nicht erforderlich, auch nach gegebenenfalls günstigeren privaten Anbietern Ausschau zu halten?

 

Die Erstellung eines Grünflächenkatasters, wie vom FORUM bereits beantragt, ist als Grundlage zwingend notwendig, damit ein Plan für pflegevereinfachende Maßnahmen erarbeitet werden kann. Mit einer angepassten Jahresplanung können die Einsatzkräfte vom Bauhof optimiert und Betriebsmittel sparend eingesetzt werden.

 

Zudem müssen die an die städtischen Grünflächen grenzenden Grundstückseigentümer „charmant“ umworben werden, um eine eigenverantwortliche Pflege zu ermöglichen. Des Weiteren sollte der Verkauf oder gar die Übertragung städtischer Kleinstflächen in Betracht gezogen werden, um die laufenden Unterhaltsaufwendungen dauerhaft zu senken.

 

Wie uns mitgeteilt wurde, steht die Verwaltung inzwischen in aktivem Kontakt zu Bedburg-Hau, um die Möglichkeit einer Kooperation insbesondere der Bauhöfe zu sondieren. Ein der Verwaltung und dem damaligen Rat bereits seit 2013 vorliegendes Gutachten befürwortet unter anderem diese Maßnahme.

 

Die Infrastruktur ist das Herzstück einer jeden Gemeinde. Wir haben jedoch noch keine konkrete, auf die Zukunft ausgerichtete Planung erkennen können. Straßen müssen instandgehalten werden. Bisher begutachtet die Wegekommission einmal jährlich die Wege und Straßen der Stadt und empfiehlt Instandhaltungs- oder auch Neubaumaßnahmen. Die Kriterien, die der getroffenen Auswahl zugrunde gelegt werden, sind bisher eher subjektiv.

 

Deswegen hat das FORUM einen Antrag zur Erstellung eines Verkehrswegekatasters eingebracht. In diesem sollen alle Straßen und Wege nach Zustand gruppiert werden. Dieses Kataster ist die Grundlage für eine angemessene und zukunftsweisende Planung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Überraschungen sind dann ausgeschlossen. Die Wegekommission wird überflüssig. Brücken, wie jetzt aktuell am Wanderweg an der Ley, sind eben nicht plötzlich – „von heute auf morgen“ – marode. Auch wenn – rein nach der „Logik“ des Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) – Neubau statt Instandhaltung in Ordnung ist … der Bürger versteht eine solche Vorgehensweise nicht. Zukünftig anfallende Kosten können frühzeitig berücksichtigt und die Kosten insgesamt aufgrund eben dieser Weitsicht gesenkt werden. Wir Bürger lassen unsere Häuser auch nicht verfallen oder unsere Wohnungen verkommen. Hier ist der bisherige Ansatz aus unserer Sicht der verkehrte! Da kommt die Unterstützung vom Bund in Höhe von gut 500.000 Euro für einen Investitionszeitraum bis 2019 gerade recht.

 

Ganz nach dem Motto, Instandhaltung vor Neubau!

 

Wir stellen uns die Frage, ob nicht weitere Fördermittel, z. B. von der EU, zur Verfügung stehen, von denen die Verwaltung bislang keine Kenntnis hat. Es ist unerlässlich für die Stadt, diese „Quellen anzuzapfen“. Dafür benötigt es jedoch Know-How, das wiederum Geld kostet. Und da sind wir wieder bei der interkommunalen Zusammenarbeit. Gleiche Interessen, geteilte Kosten. Eine Win-Win-Situation für die Kommunen, die sich zusammentun. Ein auf Provisionsbasis arbeitender „Fund Raiser“ – also ein „Finanzmittel-beschaffer“ – wäre ein alternativer Ansatz für einen ggf. bevorzugten Alleingang.

 

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Die städtischen Einnahmen aus Steuern, Gebühren und Zuweisungen decken nicht die Ausgaben. Die unerwartete Gewerbesteuerrückzahlung im Jahr 2015 in Höhe von ca. 2 Mio. Euro war sehr schmerzlich. Zudem werden die Ausgaben für soziale Pflichtaufwendungen absehbar weiter ansteigen. Wir befinden uns in einer Epoche historischen Ausmaßes. Die Welt ist an vielen Stellen in Unordnung geraten. Den Herausforderungen mit Flüchtlingen und Asylsuchenden gehen keine Erfahrungen voraus. Den ehrenamtlichen Einsatz, z.B. der Helferinnen und Helfer von „Kalkar hilft“,  können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt gar nicht genug würdigen. Ohne ehrenamtliches Engagement, das es erfreulicherweise und zum Glück in vielen Bereichen unserer liebenswerten Stadt gibt, wären wir sprichwörtlich am Ende. Doch wie schaffen wir es, die künftigen Herausforderungen gemeinsam zu stemmen?

 

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Die Asylsuchenden benötigen adäquaten Wohnraum. Und nicht nur die, auch die Soldaten und die immer älter werdende Bevölkerung. Bedburg-Hau hat bereits ein „Demographisches Entwicklungskonzept“ erarbeitet. Auch das hat zunächst einmal Geld gekostet. Aber: Die Augen vor diesen unabwendbaren Herausforderungen zu verschließen wäre äußerst naiv.

 

Auch darum müssen wir uns zeitnah kümmern. Wir benötigen einen Stadtentwicklungsplan. Gibt es Investoren, die sich dahingehend engagieren oder muss die Stadt selber bauen? Kalkar braucht kein neues „Ghetto“, da sind wir uns sicher parteiübergreifend einig.

 

Das oberste Ziel muss es sein, das strukturelle Defizit zu beseitigen.

Die schwarze Null ist unsere Herausforderung!

 

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Durch den Verkauf der Wisseler Dünen unter Berücksichtigung eines Konzeptes für die Weiterentwicklung des Wisseler Sees könnte – nach dem Ende der Sperrfirst im Jahr 2017 – einmalig die nicht unbeträchtliche Summe von etwa 1 Mio. Euro in die Stadtkasse fließen – ohne das dieses liebgewonnene Naturschutzgebiet der Bevölkerung zur Nutzung entzogen würde.

 

Die Aufstellung von städtischen Sammelcontainern für Textilien könnte Einnahmen von jährlich etwa 10.000 € erbringen. Etwas mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, aber bei weitem nicht genug.

 

Wir werden nicht um die Absenkung von Standards herumkommen. Das werden wir uns, den Bürgern Kalkars, zumuten müssen. Auch das „Schokoticket“ mit einem jährlichen Kostenaufwand in Höhe von 572.000 Euro muss überdacht werden, ebenso wie alle anderen freiwilligen Leistungen. Alle diese und viele weitere Punkte müssen zeitnah kritisch hinterfragt und in dem noch vor der Sommerpause zu verabschiedenden Nachtragshaushalt Berücksichtigung finden.

 

Der Tourismus muss weiter belebt werden. Auch hier ist eine interkommunale Zusammenarbeit unverzichtbar. Wir können voneinander profitieren. Jeder Besucher lässt ein paar Euro in der Stadt und damit werden die Einnahmen gesteigert. Wir benötigen zusätzliche, jährlich wiederkehrende Veranstaltungen. Unser Marktplatz ist ein Juwel! Hier bedarf es des engagierten Einsatzes, um Besucher alljährlich anzulocken.

 

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Die schnelle und unkomplizierte Umsetzung der am Sonntag zu Ende gegangenen Veranstaltung „Kalkar on Ice“ zeigt beispielhaft den versprochenen Wandel im Umgang mit innovativen Ideen. Hier sagen wir gerne: „Weiter so!“. Das ist ein richtiger Ansatz für die lokale und touristische Belebung der Stadt.

 

Der vom FORUM initiierte Arbeitskreis zur Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für den  Stadtkern zielt in die selbe Richtung. Die Lebensqualität und die Attraktivität des Stadtkerns werden durch eine erfolgreiche Umsetzung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Touristen gesteigert.

 

Für die touristische Nutzung des Wisseler Sees ist bereits im vergangenen Jahr ein Konzept vorgestellt worden. Ob dieses in der präsentierten Weise umsetzbar ist, erscheint fraglich. Außer Frage steht aber, dass diese Perle touristisch erhebliches Potential bietet.

 

Ein gewaltiges Damoklesschwert schwebt über der Stadt. Die Summe der Liquiditätskredite in der geplanten Höhe von 10.220.000 Euro werden den Haushalt bei einem ungünstigen Zinsverlauf „sprengen“. Die Stadt lebt seit 2011 von „Dispo-Krediten“!

 

Es dürfen nach Möglichkeit keine weiteren Liquiditätskredite aufgenommen werden. Diese Kredite müssen unbedingt in einem überschaubaren Zeitraum getilgt werden. Kurzfristige Maßnahmen müssen hierbei greifen. Der bereits erwähnte Erlös aus dem Verkauf der Düne muss daher zur Tilgung dieser Kredite verwendet werden.

Die Geschwindigkeit des Eigenkapitalverzehrs muss reduziert werden. Langfristig darf der Eigenkapitalverzehr nicht über der Höhe neuer Investitionen liegen.

 

Es gibt trotz aller anderen genannten Maßnahmen keine Alternative zu einer massiven und in der Folge äußerst schmerzhaften Erhöhung der Grundsteuer B auf 575 Hebesatzpunkte. Diese Anpassung bewirkt eine Erhöhung der derzeit zu zahlenden Grundsteuer um etwa 1/3. In der Vergangenheit zeigte sich die verantwortliche politische Mehrheit sträflich mutlos und ergab sich dem Phlegma, einen fiktiv ausgeglichenen Haushalt beschlossen zu haben, ohne ihrer Verantwortung zukünftigen Generationen gegenüber nachzukommen. Dieses aus unserer Sicht unverantwortliche Handeln muss ein Ende haben. Es geht um die Zukunft Kalkars, ihrer Bürgerinnen und Bürger.

 

Zudem wollen wir ein Zeichen setzen und die Gewerbesteuer auf 399 Hebesatzpunkte reduzieren. Leider sind in der Vergangenheit einige große Gewerbesteuerzahler, wie z.B. Campina in Kehrum, abgewandert. Wir befinden uns im Wettbewerb mit den umliegenden Gemeinden. Auch durch die Verringerung der Gewerbesteuer wird die Ansiedlung in Kalkar attraktiver.

 

Diese vermeintliche Bevorzugung der „Großen“ ist eine Investition aller Bürger in Arbeitsplätze in unserer schönen Stadt. Es ist ein Generationenbeitrag erforderlich, der aus unserer Sicht alternativlos ist. Wir benötigen dringend neue Arbeitsplätze, um Arbeitssuchenden eine finanziell eigenständige Existenz zu ermöglichen. Mit jedem in ein neues Arbeitsverhältnis gebrachten ALG-II-Empfänger (2015: ca. 750 Personen, davon 233 < 15 Jahre) wird auch die Stadtkasse entlastet, die mit etwa 475.000 Euro pro Jahr an den Unterbringungskosten beteiligt ist. Ein Hebesatzpunkt der Gewerbesteuer repräsentiert etwa 8.500 Euro. Da rechnet es sich eine derartige Investition zügig. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich mit dieser Maßnahme, in Verbindung mit einer „Charmeoffensive“, die Ansiedlung von neuem Gewerbe unterstützen lässt.

 

Ebenfalls sind die Vereine in der Pflicht. Wir benötigen sie dringend und tun uns daher besonders schwer, auch sie finanziell zu belasten. Die Bürgermeisterin ist aufgefordert umgehend mit den Vereinen in Kontakt treten, um gemeinsam realistische Sparpotentiale zu eruieren. Müssen Sanierungsmaßnahmen durchweg von der Stadt geleistet werden oder können hier nicht vielleicht alternativ Firmen die Vereine unterstützen? Da muss von allen Seiten der Lokalpatriotismus greifen. Es muss tüchtig geworben werden und wir hoffen darauf, dass  die entlasteten Gewerbetreibenden ihren freiwilligen Beitrag leisten.

 

Die Stadt Kalkar besitzt im Verhältnis zur Anzahl ihrer Einwohner deutlich zu viele Immobilien. Deren schon während der vergangenen Jahre sträflich vernachlässigte Unterhaltung können wir uns schlicht weg nicht mehr leisten. Es muss detailliert  geprüft werden, welche Immobilien sich die Stadt leisten muss, welche an Trägervereine übertragen und welche veräußert werden können. Von der alten Schule in Emmericher Eyland über die Leichenhallen auf den Friedhöfen bis hin zu den (Turn-)Hallen, alles muss auf den Prüfstand. Zumindest bei den Überlegungen darf es keine Tabus mehr geben.

 

Aktuell überschlagen sich die Kommentare diverser Parteien über den Erhalt der Grundschule in Appeldorn.

 

Was ist richtig?

 

Wünschenswert ist der Erhalt, gar keine Frage. Niemand – auch wir nicht! – möchte eine Schule schließen. Jedoch dürfen wir die Augen nicht noch länger vor Realitäten verschließen. Aus rein ökonomischer Sicht wäre ein einziger Schulstandort die vernünftigste Lösung für die Stadt, da er sich am wirtschaftlichsten betreiben ließe.

 

Fakt ist, die Anmeldezahlen an der Schule in Appeldorn sind mit 10 Kindern für 2017 keine solide Basis für einen Erhalt der Schule. Die Eltern stimmen mit ihren Füßen ab, in welcher Schule sie meinen, ihre Kinder gut aufgehoben zu wissen. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen, ob wir wollen oder nicht. Eine größere Investition in den Schulstandort Appeldorn in Höhe der ins Gespräch gebrachten 500.000 Euro ist aus unserer Sicht zum heutigen Zeitpunkt nicht vertretbar.

 

Jetzt wird aller Wahrscheinlichkeit morgen in der Presse zu lesen sein, das FORUM will zusätzlich zur Grundschule in Appeldorn auch die in Wissel schließen. Das ist nicht der Fall! Aber wir müssen auch hier auf Basis von offen kommunizierten Fakten vorbehaltlos diskutieren.

 

Selbstverständlich ist mit dieser „Agenda 2030“ noch lange nicht Schluss. Wir fordern die Bürgermeisterin auf, die Empfehlungen aus dem bereits seit 2013 vorliegenden Allevo Gutachten konsequent und beharrlich nachzuverfolgen. Es ist für das FORUM nicht nachvollziehbar, wie dieses Gutachten im Regal verstauben konnte. Dort sind die Sparmaßnahmen aufgeführt, die die CDU von der Verwaltung in einem Antrag gefordert hat. Allerdings müssen Vorschläge aus der Verwaltung auch irgendwann tatsächlich durch den Rat beschlossen werden.

Ein Gebäudemanagement, das die nachhaltige Reduktion der Liegenschaftskosten ermöglicht und unterstützt, muss installiert werden. Dazu müssen die Betriebskosten für jede städtische Immobilie systematisch erfasst und nachvollziehbar dargestellt werden. Die Ratsmitglieder müssen zukünftig frühzeitig und umfänglich mit Fakten versorgt werden, damit die notwendigen Entscheidungen begründet getroffen werden können.

 

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Das Gründerzentrum muss belebt werden. In Kooperation mit der Hochschule Rhein Waal könnte ein „Spin Off Center Kalkar (SPOCK)“ entstehen, in dem Jungunternehmer geeignete Startbedingungen vorfinden.

 

Wir beantragen hiermit – und das bitte ich zu protokollieren – die Einrichtung einer Nachhaltigkeitssatzung, damit einem „Wünsch Dir was“ in Zukunft der Riegel vorgeschoben wird. Eine freiwillige Haushaltssicherung hilft gar nichts, wenn sich niemand für ihre Umsetzung verantwortlich fühlt.

 

Die Politik muss den Weg ebnen. Wir sind zuversichtlich, mit diesen Maßnahmen den richtigen Weg aufgezeigt zu haben. Die Unsicherheiten für den Haushalt, bedingt u. a. durch  die zukünftigen sozialen Pflichtaufgaben, sind unvorhersehbar und daher eine große Herausforderung.

 

Jedoch: jede Herausforderung birgt auch eine Chance – und die gilt es zu nutzen!

 

Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung und dem lange überfälligen Mut bei der Umsetzung der zahlreichen Ideen können wir es schaffen, unsere Stadt in finanziell ruhiges Fahrwasser zu manövrieren und zukunftssicher auszurichten.

Wir sind die „Neuen“ und wir haben den Mut, lange überfällige und auch unpopuläre Maßnahmen mitzutragen! Wir hoffen, zusammen mit Ihnen den notwendigen „großen Sprung“ zu wagen, damit wir möglichst bald gemeinsam zurückblicken und sagen können:

„Jahre war der Frosch so krank, bald hüpft er wieder, Mut sei Dank!“

Wir werden dem durch den Kämmerer vorgelegten Haushaltsentwurf nach langer und intensiver Diskussion mit einem unguten Gefühl aber mit dem Wissen zustimmen, das die Notwendigkeit eines Nachtragshaushalts offensichtlich und auch bereits angekündigt ist. Wir sind bereit, ergebnissoffen ALLE Möglichkeiten zu diskutieren, die dazu beitragen, die drohende formelle Haushaltssicherung nachhaltig abzuwenden. Hierzu ist ein strukturiert durchdachter Nachtragshaushalt, der vor dem 30. Juni verabschiedet wird, erforderlich.

 

Im Namen der Fraktion FORUM Kalkar bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Lutz Kühnen

Fraktionsvorsitzender

Kalkar, den 02.02.2016

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Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 26.01.2016

Auf der Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am Dienstag, den 26. Januar, lag der Schwerpunkt der Beratung auf dem Tagesordnungspunkt 2: 57. Änderung des Flächennutzungsplanes – Planungsrechtliche Steuerung von Windenergieanlagen (WEA).

Die Stadt Kalkar hatte ihren Antrag zurückgezogen, da die Bezirksregierung Düsseldorf auf verschiedene Punkte aufmerksam gemacht hatte, die einer Genehmigung entgegen gestanden hätten. Diese wurden nun redaktionell nachgebessert. Herr Ahn vom beauftragten Planungsbüro WoltersPartner stellte die Änderungen in einer Power Point Präsentation vor. Die vom FORUM vorab eingereicht Fragenliste wurde von Herrn Ahn beantwortet. Da die Ratsmitglieder verpflichtet sind, die Stadt vor Schaden zu bewahren, ließ sich das FORUM nochmals ausdrücklich bestätigen, dass das Verfahren rechtlich einwandfrei und damit gerichtsfest ist. Im Rahmen der 57. Änderung des Flächennutzungsplanes wurden damit die Flächen ermittelt, auf denen in Zukunft die Errichtung von Windenergieanlagen möglich ist. Herr Ahn stellte weiter fest, dass bereits errichtete WEA, die außerhalb der neuen Konzentrationszonen liegen, Bestandsschutz haben und nicht abgebaut werden müssen.

Die von der Verwaltung vorbereitete Beschlussvorlage wurde in einer vom FORUM beantragten geänderten Version mit einer Enthaltung beschlossen und zur Feststellung an den Rat verwiesen.

 

Im Tagesordnungspunkt 3 wurden die Weichen zum Bau einer Kindertagesstätte an der Birkenallee in Altkalkar gestellt. Die notwendige Änderung des Baufensters zur Errichtung der KITA wurde einstimmig beschlossen.

 

Zu den Tagesordnungspunkten 4 „Einrichtung eines Verkehrsflächenkatasters“ und 5 „Einrichtung eines Grünflächenkatasters“, beides Anträge des FORUM, war schon der „Hauch“ der unmittelbar bevorstehenden Haushaltsberatungen spürbar. Beide Kataster zielen auf das vom FORUM geforderte Optimierungspotential bei der investiven Planung zur Instandhaltung von Straßen, Plätzen und Wegen bzw. bei Aufwand und Kosten für die Pflegemaßnahmen der städtischen Grünflächen und des sogenannten Straßenbegleitgrüns. Erfreulich war die Information des Stadtoberbaurats, Herrn Sundermann, dass seit Anfang diesen Jahres ein entsprechend qualifizierter Mitarbeiter das Personal des Bauhofes ergänzt, so dass ohne externe Leistungserbringer mit der Erstellung von vereinfachten Katastern zeitnah begonnen werden kann. Beide Anträge wurden einstimmig zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird im 2. Halbjahr 2016 über die Ergebnisse bei der Einrichtung dieser Kataster berichten.

Zudem sind strukturelle Veränderungen im Bereich des Bauhofes geplant. Die Verwaltung steht bereits im Sinne einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bedburg-Hau in Kontakt.

 

Im Tagesordnungspunkt 6 „Mitteilungen“ machte die Verwaltung auf die Informationstermine für die Anwohner zum Ausbau des Köstersdyck am 15. Februar und des Fackelkampsweges am 29. Februar – jeweils um 19.00 Uhr im Kulturhaus in Wissel beginnend – aufmerksam. Die Anwohner werden in den kommenden Tagen schriftlich dazu eingeladen.

 

Im Tagesordnungspunkt 7 „Fragen gemäß § 17 der Geschäftsordnung“ wies Hermann Untervossbeck (FORUM) darauf hin, dass z. B. in Woldegk in der Uckermark per Straßenreinigungssatzung geregelt ist, dass das Straßenbegleitgrün von den Anwohnern selbst oder im Auftrag der Bürger gepflegt werden muss.

 

In den Tagesordnungspunkten 1 und 8 „Einwohnerfragen“ stellten Bürger weitere Fragen zum Thema Windenergieanlagen, die Herr Ahn und Stadtoberbaurat Sundermann direkt beantworten konnten.

 

Ihr

FORUM Kalkar

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Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 15. 12. 2015

Die 10. Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am Dienstag, den 15. Dezember, befasste sich nach der leider nicht genutzten Chance von „Einwohnerfragen“ im 2. Tagesordnungspunkt mit der erstmaligen Herstellung der Straße „Köstersdick“ in Wissel. Die Maßnahme betrifft den Straßenverlauf von der Dorfstraße gegenüber dem Imbiss, den Kösterdick hoch, im weiteren Verlauf links ab und wieder zurück auf die Dorfstraße. Der schmale Durchgang zur und der Weg um die Basilika sind nicht betroffen. Die Ausbaukosten werden auf 20 € pro m² Grundstücksfläche geschätzt. Die Ausschreibung wird zusammen mit den Arbeiten am Fackelkampsweg erfolgen, um mit dem größeren Auftragsumfang ein günstigeres Angebot zu erhalten. Die Anwohner werden voraussichtlich Anfang Februar zur Öffentlichkeitsbeteiligung eingeladen.

 

Im Tagesordnungspunkt 3 wurde die erneute Stellungnahme der Stadt Kalkar zum 2. Beteiligungsverfahren zur Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans (LEP) NRW besprochen. „Bauchweh“ bereitet weiterhin der geplante Polder in Bylerward. Die Verwaltung mühte sich redlich darzustellen, dass bereits die Flutmulde und Deichrückverlegungen einen erheblichen Beitrag zum Hochwasserschutz beitragen. Zudem wäre mit einem großflächigen Vorlandabtrag ein signifikanter Einfluss auf die Mittelwasserlage zu erzielen. Die Stadt fordert weiterhin die Rücknahme der zeichnerischen Festlegung im LEP.

Auf Anregung von Bürgerinitiativen erfolgte auch eine Änderung beim Thema Fracking. So soll neben der Gewinnung von Erdgas auch bereits das Aufsuchen von möglichen Lagerstätten ausgeschlossen werden. Des Weiteren soll neben der Gewinnung von Erdgas auch die von Erdöl aus unkonventionellen Lagerstätten berücksichtigt werden.

 

Im Tagesordnungspunkt 4 wurde der Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 078 – Freizeitpark Wunderland Kalkar / Erweiterung – beschlossen. Bislang wurden die Veranstaltungen auf der Wiese neben dem Gelände geduldet. Mit der Erweiterung des Bebauungsplanes ist die Zukunft für diese Veranstaltungen gesichert.

 

Im Tagesordnungspunkt 5 – Änderung des Bebauungsplans Nr.073, Auf den Behrnen – wurde die sogenannte „Heilung“ beschlossen. Auf einer Vielzahl von Grundstücken sind Rigolen zur Entwässerung eingebaut worden. Diese waren aber wegen des hohen Grundwasserspiegels so nicht genehmigungsfähig. Da jedoch das Gelände vor den Bauvorhaben aufgeschüttet wurde, ist der Einbau mit einer entsprechend geeigneten Rigole in Ordnung. Die „Erhöhung“ wird nun nachträglich berücksichtigt.

Im Tagesordnungspunkt 6 – Mitteilungen – informierte der Stadtoberbaurat, Herr Sundermann, über Baumfällungen an der Gocher Straße. Von den 17 Platanen müssen 15 gefällt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Schäden an den Radwegen beseitigt und Neuanpflanzungen vorgenommen. Die Maßnahmen sind im Haushalt eingeplant.

 

Die Verwaltung arbeitet weiter daran, eine Genehmigung für die Konzentrationszonen von Windenergieanlagen (57. Änderung des Flächennutzungsplanes) von der Bezirksregierung zu erhalten. Vor Weihnachten findet noch ein Termin in Düsseldorf statt.

 

Nach den Fragen gemäß § 17 zur Geschäftsordnung im Punkt 7 hatte ein Bürger im Punkt 8   – Einwohnerfragen – noch einmal Fragen zur Entwässerung an der Straßenbaumaßnahme Köstersdick. Die Entwässerung der Niederschläge erfolgt in einer Rinne. Die Entwässerung von den Dachflächen in einen Kanal ist bislang nicht vorgesehen. Das Thema kann jedoch auf der öffentlichen Veranstaltung im Februar dem Planungsbüro vorgetragen werden.

 

Ihr

FORUM Kalkar

Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 15. 12. 2015 Weiterlesen »

Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 26. 11. 2015

In der 9. Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses war die Verkehrsführung im historischen Stadtkern von Kalkar eines der  Hauptthemen. Herr Runge vom Planungsbüro Runge + Küchler (Düsseldorf) stellte, wie bereits schon im Jahr 2013, nochmals das Verkehrskonzept „Monrestraße“ vor. Ausschlaggebend für die erneute Vorstellung war die Einrichtung des vom FORUM beantragten Arbeitskreises „Verkehrskonzept historischer Stadtkern“, der sich mit der Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für den historischen Stadtkern beschäftigen wird. Das Verkehrsaufkommen im Stadtkern von Kalkar wird überwiegend durch den Durchgangsverkehr über die Altkalkarer Straße und den Park-Such-Verkehr in der Monrestraße bestimmt. Durch diesen hohen Anteil von „fehlgeleitetem Verkehr“ wird die Attraktivität der Innenstadt mit dem zentralen Marktplatz stark beeinträchtigt. Das durch das Planungsbüro erstellte Gutachten „schlummerte“ seit 2013 in der Schublade. Wenn schon Geld für Gutachten ausgegeben wird, so sollten diese auch Beachtung finden. Das FORUM hat im letzten Jahr das Gutachten als Grundlage für erweiterte Überlegungen zur Verkehrsführung im gesamten historischen Stadtkern genutzt. Der Arbeitskreis, dessen Mitglieder jetzt von den einzelnen Fraktionen benannt wurden, wird nun zeitnah unter der Leitung des Fraktionsvorsitzenden des FORUM, Lutz Kühnen, seine Arbeit aufnehmen.

 

Unter Tagesordnungspunkt 2 wurden vom Ausschussvorsitzenden zwei neue sachkundige Bürger verpflichtet.

 

Nach der Vorstellung des Verkehrskonzeptes Monrestraße im Punkt 3 folgte im Punkt 4 der einstimmige Beschluss zur 59. Änderung des Flächennutzungsplanes als Weichenstellung für den Neubau des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr in Appeldorn.

 

Ebenfalls einstimmig wurde im Punkt 5 der Entwurf zur vereinfachten Änderung des Bebauungsplanes Nr. 52 – Bahnhofsstraße Ost – beschlossen. Der dort ansässige Imbissbetrieb soll erweitert werden.

 

Im Punkt 6 wurde wiederum einstimmig die Änderung des Bebauungsplanes Nr. 073 – Auf dem Behrnen – beschlossen. Das Baufenster wird jedoch nicht wie beantragt bis auf 5 m an die Straße heran verschoben, sondern bis auf 8 m, so dass langfristig eine ausreichende Straßenbreite gewährleistet werden kann.

 

Im Punkt 7 gab der Stadtoberbaurat, Herr Sundermann, einen Sachstandsbericht u.a. zur 57. Änderung des Flächennutzungsplanes (Windenergie) ab. Die Bezirksregierung Düsseldorf als genehmigende Behörde hatte mehrere Punkte in dem eingereichten Entwurf beanstandet, der daraufhin von der Stadt Kalkar zurückgezogen worden war. Der Sachverhalt muss nun durch Korrekturen und Nachbesserungen „geheilt“ werden. Das FORUM hatte bereits in den vergangenen Beratungen auf die unterschiedlichsten „Ungereimtheiten“ aufmerksam gemacht und Herrn Sundermann auch vor dieser Sitzung schriftlich weitere Fragen zukommen lassen. Diese konnten jedoch wegen der kurzen Vorbereitungszeit nicht schon in der Sitzung beantwortet werden. Herr Sundermann ist zuversichtlich, den Entwurf – ohne weitere Offenlage – Anfang kommenden Jahres wieder bei der Bezirksregierung einreichen zu können.

Weiterhin teilte Herr Sundermann mit, dass bei der Kreisverwaltung Kleve Anträge zur Errichtung von drei Windkraftanlagen in der Konzentrationszone III (Bereich zwischen Kalkar und Hönnepel, nördlich und südlich der Rheinstraße) eingereicht worden sind. Die vorgesehene Anlagenhöhe beträgt 180 Meter.

 

Die Verwaltung hatte im Tagesordnungspunkt 8 – Mitteilungen – keine zu vermelden.

 

Im Punkt 9 – Fragen nach § 17 der Geschäftsordnung – fragte Dirk Altenburg (FORUM), ob bei einem mittlerweile hoch gewachsenen, stadteigenen Straßenbaum, der den Sattelitenempfang einiger Anwohner stört, ein Kronenschnitt durchgeführt werden könnte. Die Verwaltung sieht hier keinen Anlass für eine tiefgreifende pflegerische Maßnahme, da mit den heutigen technischen Möglichkeiten ein Empfang gewährleistet werden kann. Ein großer Rückschnitt würde den Baum in seiner Existenz bedrohen.

 

Unter dem Tagesordnungspunkt 10 – Einwohnerfragen – fragte ein Bürger, ob eine Abstimmung im Rat der Stadt über den überarbeiteten Entwurf der 57. Änderung des Flächennutzungsplanes (Windenergie) noch in diesem Jahr erfolgen könnte. Dieses wurde von Herrn Sundermann verneint.

 

Ihr

FORUM Kalkar

Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 26. 11. 2015 Weiterlesen »

Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am 19. 11. 2015

Die 20. Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am Donnerstag, dem 19. November, verlief unspektakulär, da bereits zwei Tage zuvor in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die Weichen gestellt worden waren.

 

Bei den „Einwohnerfragen“ fragte ein Bürger nach dem Verfahrenstand zu seiner Anfrage an den Rat der Stadt Kalkar, einen neuen Flügel für den Ratssaal anzuschaffen. Die Bürgermeisterin wies auf den Verfahrensverlauf hin. Die Anfrage wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus am 3. Dezember beraten, Herr Münzner wird ein entsprechendes Konzept vorstellen.

 

Eine Bürgerin fragte, warum die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus und den Weltkriegen ohne Ratsbeschluss an einen anderen Gedenkort verlegt wurde. Die Bürgermeisterin hat diese Veranstaltung verlegt, da vor Kurzem ein Historiker darauf aufmerksam gemacht hat, dass auf der Rückseite des Ehrenmals, an dem bislang diese Veranstaltung stattfand, ein Spruch aus Hitlers „Mein Kampf“ eingemeißelt ist. Das Ehrenmal wird deswegen erneut Thema in einer der nächsten Ratssitzungen werden.

 

In den Tagesordnungspunkten 2 und 3 wurden die Gültigkeit der Wahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin und der Stichwahl festgestellt.

 

Anschließend folgte die Einbringung des Entwurfs des Jahresabschlusses für das Jahr 2014 durch den Kämmerer Herrn Jaspers. Der darin ausgewiesene Fehlbetrag liegt bei 1,8 Mio. € und fällt damit um ca. 700.000 € geringer aus als befürchtet, was allerdings leider nur ein sehr kleiner Grund zur Freude sei. Der Jahresabschluss wird nun zur Prüfung an den Rechnungsprüfungsausschuss übergeben.

 

Die erste Nachtragshaushaltssatzung für das Jahr 2015 wurde einstimmig und ohne Kommentar beschlossen. Die Zustimmung war, wie bereits in der Haupt- und Finanzausschusssitzung von allen Mitgliedern einhellig beschlossen, alternativlos.

 

Die Wahl der Schiedsperson, Herr Werner Heuken und seines Stellvertreters, Herr Heinz-Theo Bienemann, wurde ebenfalls einstimmig beschlossen.

 

Darauf folgte einstimmig die Auflösung der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die Schulträgerschaft der Schule für Lernbehinderte (Anne-Frank-Schule) mit der Stadt Rees. 28 Schüler mit Förderbedarf aus Kalkar besuchen nun die Astrid-Lindgren-Schule in Goch.

 

Im Sachstandbericht zur Bereitstellung von Unterkünften für Flüchtlinge im Stadtgebiet Kalkar berichtete Herr Stechling von einer Kontaktaufnahme mit der Firma FrieslandCampina zur potentiellen Nutzung der ehemaligen „Wöhrmann“-Gebäude in Kehrum. Die Möglichkeit zur Unterbringung ist nicht ausgeschlossen und bedarf weiterer Prüfungen und Gespräche. Es ist damit zu rechnen, dass die Stadt ab Februar 2016 wieder Asylbewerber zugewiesen bekommt. Die Stadt hat weitere private Wohnungen in den Ortsteilen anmieten können und ist in Gesprächen mit potentiellen Vermietern. Die Situation in der Notunterkunft für Flüchtlinge in Wissel hat sich geändert. Mittlerweile werden dort auch bereits registrierte Flüchtlinge vorübergehend untergebracht. Diese sollten eigentlich bereits auf andere Kommunen verteilt sein. Beim Umzug von der einen in die nächste Notunterkunft wächst der Unmut. Es kommt vor, dass einige Flüchtlinge aus Notunterkünften verschwinden. Eine polizeiliche Suche findet nicht statt, da die Flüchtlinge keine Gefangenen sind. Werden sie ohne gültige Papiere aufgegriffen, werden sie erneut in einer Aufnahmestelle untergebracht.

 

In den Mitteilungen kündigte die Bürgermeisterin an, am 7. Januar 2016 (16:30 bis 18:00 Uhr) die erste Bürgersprechstunde durchzuführen. Der Kämmerer „vertröstete“ den Rat bzgl. der Einbringung des Entwurfs des Doppelhaushalts 2016 / 17 auf die nächste Sitzung am 17. Dezember. Der aktuelle Entwurf des Haushaltes weist ein zu hohes Defizit auf und ist daher nicht genehmigungsfähig, es müssen noch Einsparungen in Höhe von rd. 200.000 € vorgenommen werden.

 

Zum Tagesordnungspunkt, Fragen nach § 17 der Geschäftsordnung, fragte ein Ratsmitglied nach dem Verbleib der Ortseingangsschilder in Hanselaer. Die Verwaltung wird sich „auf die Suche machen“.

 

In den „Einwohnerfragen“ am Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung fragte ein Bürger nach dem Sachstand zur 57. Änderung des Flächennutzungsplanes – Windenergie. Der bei der Bezirksregierung zur Prüfung eingereichte Entwurf wurde von der Stadt zurückgezogen. Herr Sundermann verwies auf sieben zu überarbeitende  Punkte, ohne diese exakt zu benennen. Der überarbeitete Entwurf wird zu einem späteren Zeitpunkt erneut bei der Bezirksregierung eingereicht.

 

Ihr FORUM Kalkar

Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am 19. 11. 2015 Weiterlesen »

Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am 3. November 2015

Von Vielen mit Spannung erwartet, wurde die Vereidigung von Dr. Britta Schulz zur neuen und – in der 785-jährigen Stadtgeschichte – ersten Bürgermeisterin der Stadt Kalkar vollzogen. Nach der durch den 2. stellvertretenden Bürgermeister, Karl-Heinz Rottmann (CDU), durchgeführten Vereidigung äußerte Britta Schulz in ihrer Antrittsrede einen „Wunsch“ an die politisch Verantwortlichen. Sie erwarte eine sachorientierte Zusammenarbeit ohne parteipolitische Machtspiele, da der nächste Wahlkampf erst wieder in viereinhalb Jahren anstehe. Sie möchte parteiunabhängig mit allen Fraktionen gleichermaßen zum Wohl der Stadt zusammenarbeiten. Von den Bürgern wünscht sie sich Anregungen, Ideen und selbstverständlich auch die Äußerung von Beschwerden. Ab Januar 2016 wird sie regelmäßig Bürgersprechstunden durchführen.

Vor dem feierlichen Akt stellte ein Bürger Fragen beim Tagesordnungspunkt „Einwohnerfragen“ zur Unterbringung und Schulversorgung von Flüchtlingen. Wenn die Grundschule in die durch den Wegfall der Hauptschule frei gewordenen Räumlichkeiten umzöge, könnten in die dann leerstehende Grundschule bevorzugt Asylsuchende mit schulpflichtigen Kindern untergebracht und diese zugleich im Schulzentrum betreut werden. Die Verwaltung erläuterte, dass bereits sämtliche Möglichkeiten in Betracht gezogen würden. Der Bürger schlug zudem die Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums für den Kreis Kleve und die Einführung einer Gesundheitskarte für Asylbewerber vor. Die Verwaltung sieht Kalkar gut aufgestellt, die Entscheidung über ein Integrationszentrum wurde bereits im zuständigen Kreistag abgelehnt. Die Gesundheitskarte bietet keine Vorteile und wurde daher von keiner Gemeinde im Kreis Kleve eingeführt.

Eine Bürgerin fragte nach der Einbringung der Haushaltssatzung für 2016. Der Kämmerer, Herr Jaspers, verwies auf das gängige Verfahren. Die Handlungsfähigkeit der Stadt sei gesichert.

Der Vereidigung der Bürgermeisterin folgte die Einführung und Verpflichtung der nachgerückten Ratsmitglieder. Für das FORUM tritt nun Marlies Arntz-Klopf in die „Fußstapfen“ von Britta Schulz. Sie wird ebenfalls den Vorsitz im Ausschuss für Schule, Jugend und Sport übernehmen. In die SPD-Fraktion rücken Kai-Uwe Ekers, Winfried van den Boom und die parteilose Birgit Mosler nach.

Der nun vollständige Rat wählte in einer geheimen Wahl mit 15 Stimmen (6 Stimmen für Birgit Mosler, 9 ungültige Stimmen) Günter Pageler (FBK) zum 1. stellvertretenden Bürgermeister. Sein Fraktionskollege Jürgen Wenten hatte ihn vorgeschlagen. Als Gegenkandidatin war Birgit Mosler von der SPD-Fraktion nominiert worden.

Nach den obligatorischen aber herzlichen Glückwünschen folgte die Benennung der Besetzung der Ausschüsse durch die neuen Ratsmitglieder und sachkundigen Bürger, als auch eine Ersatzwahl für den Gestaltungsbeirat.

Im Anschluss dominierte das Thema Flüchtlinge und Asylbewerber die Ratssitzung. Einem Dringlichkeitsbeschluss zu einer Aufwendung/Auszahlung wurde einstimmig zugestimmt. Dem Antrag der CDU auf die Prüfung zur Unterbringung der Flüchtlinge in einer anderen Liegenschaft als der Dreifachturnhalle ab dem 16.02.2016 bis zum 30.04.2016 wurde in einer geänderten Fassung zugestimmt. Die Verwaltung wird, wie vom FORUM bereits während der vergangenen, noch von Bürgermeister Fonck einberufenen Treffen der Fraktionsvorsitzenden vorgeschlagen, sämtliche Alternativen prüfen und diese in der nächsten Ratssitzung am 19. November vorstellen. Dem Antrag war der Unmut der CDU-Fraktion vorausgegangen, da ihr Vorsitzender Klaus-Dieter Leusch während der Zusammenkunft aller Vorsitzenden und dem „alten“ Bürgermeister einer Nutzung der Dreifachturnhalle zugestimmt hatte, ohne vorher Rücksprache mit seiner Fraktion nehmen zu können. Einer Unterbringung der Flüchtlinge im Campino über den 15. Februar hinaus stehen wirtschaftliche Überlegungen entgegen. Die Freizeitstätte Wisseler See GmbH schreibt seit fünf Jahren schwarze Zahlen und entlastet damit den städtischen Haushalt. Die lange und erfolgreiche Aufbauarbeit wäre erheblich gefährdet, wenn die Unterbringung, wie von der FBK zur Diskussion gestellt, über den 15. Februar hinaus gehen würde. Der Schulsport und die Aktivitäten der Vereine werden andernorts durchgeführt, auch wenn sich Einschränkungen nicht vermeiden lassen werden. Der eigentliche Knackpunkt für die Stadt Kalkar ist der Zeitpunkt zu dem der Stadt wieder Asylsuchende zugeteilt werden. Durch die freiwillige Bereitstellung der Notunterkunft für 150 Flüchtlinge im Campino und voraussichtlich später in der Dreifachturnhalle werden der Stadt Kalkar seit dem 19.10. keine Asylsuchenden zugewiesen. Das verschafft der Stadt für einen unbestimmten Zeitraum im finanziellen Sinn ein wenig Luft, da der Stadt Kalkar für die Versorgung der Flüchtlinge keine Kosten entstehen, hingegen für Asylsuchende sehr wohl. Flüchtlinge sind nicht registrierte Personen, welche in der Notunterkunft einem Gesundheitscheck unterzogen und dort in der Folge registriert werden. Mit der Registrierung erhalten sie den Status der Asylsuchenden und werden auf Kommunen in NRW verteilt. Generell verbleiben die Flüchtlinge lediglich 2 bis 3 Wochen in der Notunterkunft, bis sie diese als Asylsuchende verlassen oder abgeschoben werden. Anschließend rücken wieder neue Flüchtlinge nach und der Prozess beginnt von vorne. Die Zuweisungen werden jedoch nach einem speziellen Schlüssel zwischen Flüchtlingen und Asylsuchenden aufgerechnet, wodurch nach einem gewissen Zeitraum auch wieder zusätzliche Asylsuchende vom Land NRW an die Stadt zugewiesen werden. Für die zukünftige Unterbringung von Asylsuchenden in der Stadt hat die Verwaltung vorausschauend weitere Wohnungen anmieten können. Jeglicher Wohnraum wird von der Verwaltung händeringend gesucht. Die Unterbringung von Asylsuchenden in „normalen“ Wohnungen hat sich bewährt. Der Integrationsprozess ist so am ehesten gewährleistet.

Ein weiter Antrag der CDU bezog sich auf eine Zuweisung für Investitionen an die Stadt Kalkar vom Bund in Höhe von 508 497,87 € für den Zeitraum von 2016 bis 2018. Für die Bereitstellung der Gelder muss die Stadt einen Eigenanteil in Höhe von 10 % der Zuweisung aufbringen. Auf Antrag der CDU sollte nun die Verwaltung  Vorschläge für den Einsatz der Gelder unterbreiten. Da die Verwaltung erwartungsgemäß bereits tätig ist, hatte sich der Antrag erübrigt.

In den Fragen nach § 17 der Geschäftsordnung erkundigte sich Dirk Altenburg nach dem Verlauf des Antrags vom FORUM zur Errichtung von Stelen am Aschestreufeld an dem Friedhof in Kalkar und der weiteren Bereitstellung von Aschestreufeldern auf den Friedhöfen in den Ortsteilen. Weitere Aschestreufelder werden leider von der Kirche abgelehnt. Eine schriftliche Stellungnahme steht noch aus. Die Stelen zur Anbringung von Namensschildern werden errichtet und die Friedhofssatzung entsprechend ergänzt.

 

Dirk Altenburg

2. stellv. Fraktionsvorsitzender

Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am 3. November 2015 Weiterlesen »

Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am 27. August 2015

Die letzte Ratssitzung vor der Bürgermeisterwahl fand am Donnerstag, den 27. August, im Tagesordnungspunkt 13 „Förderung zur Einrichtung eines Dorfladens in Grieth (Hanselädchen)“ mit dem Antrag von Herrn Ingmar Kerkhoff auf Gewährung eines Zuschusses, seinen Höhepunkt.

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag, den 25. August, ist ein Betrag in der Höhe von 5.000 € als direkter Zuschuss für das Hanselädchen ins Gespräch gebracht worden, da der „Antrag an den Rat“ eigentlich eine „Anfrage“ an die Verwaltung war und keine Angabe zur Höhe eines Zuschusses enthielt. Dieser Vorschlag aus dem Ausschuss wurde ohne Beschluss in die Ratssitzung zur weiteren Beratung vertagt.

Nun ging das „Spielchen“ los. Selbstverständlich sollte die Thematik nicht für den Wahlkampf missbraucht werden, so einhellig die Aussagen vom Bürgermeister, CDU, SPD und dem Ratsmitglied der FDP, die den Antrag in der Form und Eile unterstützten. Die FBK hatte bereits in der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses einen Antrag zur Vertagung eingebracht, da die Unterlagen erst kurz vor der Ausschusssitzung zugestellt wurden. Die FBK zog diesen Antrag jedoch kurz vor seiner Abstimmung zurück.

Der Fraktionsvorsitzende des FORUM, Lutz Kühnen, hinterfragte die Dringlichkeit, da in dem Antrag und den anhängenden Unterlagen keinerlei Hinweise hierauf zu entnehmen waren. Ebenfalls war keine Gelegenheit zur Beratung innerhalb der Fraktion möglich. Da auch das FORUM eine Unterstützung für das Projekt für sinnvoll, jedoch zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht für dringlich erachtet, brachte Lutz Kühnen eine weitere Variante auf den Plan. Die 5.000 € sollten nicht als Zuschuss ausgezahlt und damit unwiederbringlich „verloren“ sein, sondern es sollten stattdessen seitens der Stadt Anteile an diesem genossenschaftlichen Projekt erworben werden, wie sie bereits von vielen engagierten Privatleuten gezeichnet wurden. Anteile sind nicht „einfach weg“, sondern sie haben einen Gegenwert. Die Summe könnte nach Vorstellungen des FORUM durchaus über 5.000 € hinausgehen. Vor allem würden städtische Anteile ein deutlicheres Signal setzen und Überzeugung vom Gelingen dieses wünschenswerten ehrenamtlichen Projekts vermitteln. Die Grünen und die FBK schlossen sich dem Vorschlag an. Dieser stellte für den Bürgermeister und den Willigen auf seiner Seite jedoch keine Option dar. Die Summe müsste unbedingt kurzfristig zur Verfügung gestellt werden, da sonst die in dem Projekt engagierten Bürger die Hoffnung verlieren könnten. Des Weiteren müsste der Erwerb von Anteilscheinen durch die Stadt vom Kreis abgesegnet werden. Bei der aktuellen Haushaltslage wäre aller Voraussicht mit einem negativen Bescheid zu rechnen. Im Tagesordnungspunkt 11. hatte der Kämmerer zum bevorstehenden zweiten Nachtragshaushalt (ca. 2,5 Mio. €) für das Doppelhaushaltsjahr 2014/15 Stellung bezogen und ausdrücklich zur Sparsamkeit ermahnt. Lutz Kühnen verwies auf die nachträgliche Gewährung des Zuschusses bei einer Ablehnung. Zudem wären die 5.000 € nicht ausreichend für eine Eröffnung des Lädchens, da schließlich, wie im Haupt- und Finanzausschuss zu erfahren war, 15.000 bis 20.000 € als Rücklage notwendig wären.

Außerdem äußerte der Fraktionsvorsitzende den Vorschlag, dass alle Ratsmitglieder (aus ihren Aufwandentschädigungen oder privat) einen Anteil erwerben sollten. Damit wären auf einen Schlag 32 weitere Anteile im Wert von 8.000 € gezeichnet. Damit wäre die gesamte Diskussion hinfällig. Sechs FORUM Ratsmitglieder sagten daraufhin prompt ihre Bereitschaft zu. Die Argumentation von Lutz Kühnen ließ Jochem Reinkens (SPD) nicht unkommentiert. Das FORUM stände schließlich für Transparenz und Bürgernähe. „Nun mal Butter bei de Fische“, so wörtlich Reinkens. Wie war das noch einmal mit dem Wahlkampf? In der nachfolgenden Abstimmung nach einer von Lutz Kühnen beantragten Sitzungsunterbrechung wurde die beantragte Unterstützung in Höhe von 5.000 € bei einer Enthaltung beschlossen. Jedoch wird die Unterstützung erst fällig, wenn der genossenschaftliche Verein, der das Hanselädchen betreiben wird, gegründet ist.

In den Fragen gemäß § 17 der Geschäftsordnung fragte Dirk Altenburg den Bürgermeister nach seiner Einschätzung wie er in seiner Leitung der Ratssitzung den § 7 Abs. 2. der GO berücksichtigt sieht. Da dem Bürgermeister der § nicht gegenwärtig war, half im Dirk Altenburg bereitwillig. Der § 7 Abs 2. besagt, dass der Bürgermeister die Ratssitzung u. a. parteiunabhängig zu leiten hat. Die Antwort fiel erwartungsgemäß aus.

 

Dirk Altenburg, 2. stellv. Fraktionsvorsitzender

Sitzung des Rates der Stadt Kalkar am 27. August 2015 Weiterlesen »

Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 25. August 2015

Die Haupt- und Finanzausschusssitzung am Dienstag, den 25. August, befasste sich im öffentlichen Teil mit folgenden Themen:

 

  1. Einwohnerfragen – keine Meldung

 

  1. Die vom FORUM beantragte Änderung der Geschäftsordnung zur Ladungsfrist (Antrag Nr. 9) wurde nun endgültig bei einer Gegenstimme beschlossen. Die Einladung muss den Rats- und Ausschussmitgliedern jetzt volle 10 Tage (zuvor 6 Tage) vor dem Sitzungstag zugehen. Somit ist eine längere Vorbereitungszeit auf die Sitzungen gewährleistet. Die Antragsfrist für die Aufnahme von Tagesordnungspunkten wurde von 15 auf 20 Tage verlängert.

 

  1. Nach einer lebhaften Diskussion wurde die Richtlinie für die Benutzung des Rathaussaales gesplittet in zwei Abstimmungsteilen beschlossen. Zukünftig entscheidet der Haupt- und Finanzausschuss in einfacher Mehrheit über die Nutzung des Ratssaales durch politische Gruppierungen bzw. bei geplanten politischen Veranstaltungen. Die Mietpreistarife ändern sich wie folgt:

 

  • Kulturelle Veranstaltungen örtlicher Verbände, Vereine usw.: 50,00 €
  • Kulturelle Veranstaltungen anderer Träger: 100,00 €
  • Sonstige private und gewerbliche Veranstaltungen: 250,00 €
  • Heizkostenzuschlag von Oktober bis einschließlich März: 50,00 €
  • Reinigungskosten (Standard): 65,00 €
  • Kosten, die der Stadt für die Herrichtung des Rathausaales bzw. durch Sonderreinigungen entstehen, werden dem Benutzer zusätzlich in Rechnung gestellt.

 

Der durch die CDU gestellte Antrag wäre nach der persönlichen Meinung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus-Dieter Leusch wegen dieser „Lappalie“, gemeint ist die Nutzung des Ratsaales zur Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten, nicht nötig gewesen. Der Fraktionsvorsitzende des FORUM, Lutz Kühnen, äußerte sich befremdet über das Verhalten des Bürgermeisters. Lutz Kühnen hatte im Namen von SPD, Grünen, FBK, FDP und FORUM (= 22 von 32 Ratsmitgliedern!) eine Stellungnahme zur Nutzung des Ratsaales für eine öffentliche Veranstaltung zur Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten eingebracht und – trotz weiterer schriftlicher Aufforderung – keine Antwort erhalten. Der Bürgermeister blieb auch nach dem „Wink mit dem Zaunpfahl“ weiterhin sprachlos.

 

  1. Die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen WLAN-Netzes, als Pilotprojekt im historischen Stadtkern, wurde einstimmig beschlossen. Die Kosten betragen 400 € jährlich. Das Ziel ist ein flächendeckendes Angebot in allen öffentlichen Bereichen. Ein Engagement von Geschäftsleuten ist angedacht. Seitens des FORUM wurde die Notwendigkeit der Werbung der Stadt um private Unterstützer hervorgehoben.

 

  1. Die Verlustübernahme der kommunalen Gesellschafter der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH (WKK GmbH) in Höhe von 9.749,21 € und eine zukünftige Dynamisierung des Beitrages wurden ebenfalls einstimmig beschlossen. Das oberste Ziel der WKK GmbH ist die Unterstützung der regionalen Wirtschaft in einer „attraktiven und florierenden Region“.

 

  1. Sehr ausführlich wurde nachfolgend die Anfrage von Ingmar Kerkhoff, designierter Aufsichtsratsvorsitzender des zukünftigen „Hanselädchens“ in Grieth, diskutiert. Da es sich bei den vorgelegten Unterlagen nur um eine Anfrage und nicht um einen Antrag handelte, der u.a. Angaben über die zur Realisierung des Projektes notwendigen finanziellen Unterstützung hätte beinhalten müssen, wurde die Sitzung unterbrochen. Während dieser Unterbrechung konnten die beiden im Saal anwesenden Vertreter des Projektes „Hanselädchen“ u.a. zur Höhe der erhofften Finanzmittel befragt werden. Demnach werden noch ca. 15.000 bis 20.000 € als Eigenkapital für den Verlustvortrag, der für das 1. Betriebsjahr notwendig werden könnte, benötigt. Die FBK stellte den Antrag, die Anfrage innerhalb der Fraktionen zu beraten, da die Zeit seit der Zustellung zu knapp bemessen war. Lutz Kühnen fehlten zur Beratung der Thematik in seiner Fraktion ebenfalls wesentliche Informationen, die erst während der Ausschusssitzung allgemein bekannt gegeben wurden. Im Verlauf der Beratung wurde ein Betrag in Höhe von 5.000 € vom Bürgermeister als direkte Unterstützung vorgeschlagen. Die Fraktionen könnten den Sachverhalt bis zur Ratssitzung am Donnerstag, den 27. August, also in weniger als zwei Tagen beraten. Nach drei massiven „Plädoyers“ des Bürgermeisters zog die FBK ihren Antrag unvermittelt zurück.

 

  1. Den überplanmäßigen Aufwendungen nach § 83 Abs. 2 GO NRW zur Grundversorgung der Asylbewerber wurde einstimmig zugestimmt. Die in der Tagesordnung angegebenen Transferaufwendungen in Höhe von 36.790 € sind in der kurzen Zeit vom Versand der Einladung bis zu dieser Sitzung auf 80.386 € gestiegen. Die weiteren Kosten sind gemäß Auskunft der Verwaltung auf die Anfrage von Lutz Kühnen nicht kalkulierbar. Bei der letzten Zuweisung von Flüchtlingen ist einer von ihnen im Foyer des Rathauses zusammengebrochen. Die notwendig gewordene medizinische Versorgung durch einen Notarzt wird auf ca. 1.000 € beziffert. Mit Stand vom 25.08.2015 sind 155 Asylbewerber in Kalkar untergebracht. Zu diesem Zeitpunkt gab es die Verpflichtung auf Basis des sogenannten „Königsteiner Schlüssels“, weitere 17 Flüchtlinge in Kalkar aufzunehmen und unterzubringen.

 

  1. Im Tagesordnungspunkt „Mitteilungen“ informierte die Verwaltung über die Gespräche mit den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden zum Antrag des FORUM zur Einrichtung von Aschestreufeldern (Antrag Nr. 5) und zur Errichtung von Gedenkstelen (Antrag Nr. 6) auf den Friedhöfen im Stadtgebiet. Die weitere Einrichtung von Aschestreufeldern wird abgelehnt. Am Aschestreufeld auf dem Kalkarer Friedhof können Gedenkstelen mit Namensschildern errichtet werden. Eine schriftliche Stellungnahme steht noch aus. Die vom RWE zum Verkauf angebotene Trafostation wird nun abgerissen und durch eine kompakte Station ersetzt.

 

  1. Einwohnerfragen – Dirk Altenburg fragte, warum sich der Bürgermeister in der Ratssaaldebatte für befangen erklärt und nicht die Verantwortung übernommen hatte. Dieser verwies auf seine Bürgermeisterkandidatur.

 

Es folgte der nicht öffentliche Teil der Ausschusssitzung.

Dirk Altenburg, 2. Stellv. Fraktionsvorsitzender FORUM Kalkar

Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 25. August 2015 Weiterlesen »

Sitzung des Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 20. August 2015

„Kurz und knackig“ sollte die Bauausschusssitzung nach der Vorstellung des Vorsitzenden, Carsten Naß, am Donnerstag, den 20. August, werden. Die Tagesordnung war übersichtlich und seine Hoffnung daher begründet. Aber wenn man sich etwas wünscht…

Die ersten Tagesordnungspunkte zu „Bebauungswünschen“ – Anträge zu einer Terrassenüberdachung und Schließung einer Baulücke – wurden bürgerfreundlich und einstimmig beschlossen.

Der Tagesordnungspunkt mit dem Antrag des FORUM zur Einrichtung eines Arbeitskreises zum Thema „Verkehrskonzept historischer Stadtkern“ erwies sich jedoch als weitaus zeitaufwändiger als vorher angenommen. Der Fraktionsvorsitzende des FORUM, Lutz Kühnen, stellte den Antrag und eine detaillierte Begründung vor. Der Stadtoberbaurat Herr Sundermann befürwortete das Vorhaben, zumal bereits ein Gutachten zur Verkehrsführung mit Bezug auf die Monrestraße seit dem Jahr 2013 ohne Beratung in der „Ablage verstaubt“. „Bringt doch nichts…, hatten wir doch schon…, noch ein Arbeitskreis…, da kann man nichts ändern…“, waren die einheitlichen Kommentare aus den Reihen der CDU und SPD. Auch der Bürgermeister wollte zum jetzigen Zeitpunkt keinen Arbeitskreis. Der Gutachter sollte erst noch einmal einen Vortrag halten, um wieder bei „Null“ anzufangen. Anschließend könnte man dann ja weitersehen. Dirk Altenburg (FORUM) mahnte die Notwendigkeit der Einrichtung an, da eine partei- und ausschussübergreifende Diskussion nur in einem Arbeitskreis zu bewerkstelligen wäre. Zudem wäre ansonsten mit einer deutlichen Verzögerung zu rechnen. Lutz Kühnen erinnerte an die vielschichtigen Zusammenhänge in Bezug auf mögliche Änderungen der Verkehrsführung (fließender und ruhender Verkehr). Einer Einladung des Gutachters stehe er offen gegenüber. Die Grünen und die FBK waren derselben Auffassung. Nach einer intensiven Diskussion wurde ein Konsens gefunden und als Beschluss einstimmig angenommen. Es wird ein sechsköpfiger Arbeitskreis samt jeweils mindestens einem zu benennenden Vertreter unter Vorsitz des FORUM eingerichtet. Der Arbeitskreis wird seitens der Verwaltung (durch Teilnahme von Mitarbeitern) unterstützt. Der Gutachter wird zu einer bis Ende Oktober einzubestellenden Sondersitzung eingeladen. „Pikant“ war der Umstand, dass bis zur Mitte der Beratung die Stimmverhältnisse ein Patt ergeben hätten, da Willibald Kunisch (Grüne) durch eine verkehrsbedingte Widrigkeit erst mit erheblicher Verspätung an der Ausschusssitzung und der Abstimmung teilnehmen konnte.

In den Mitteilungen erläuterte der Stadtoberbaurat die Sperrung der Bürgerbegegnungsstätte im Pädagogischen Zentrum (PZ) am Schulzentrum. Der während einer bautechnischen Prüfung festgestellte, massive Mangel an der Deckenkonstruktion ist in einer unzulänglichen Bauausführung begründet. Die Decke wird samt Unterkonstruktion abgebaut, damit die Räumlichkeit schnell wieder zur Verfügung steht.

Gleichermaßen zeitfüllend erwiesen sich die Fragen nach § 17 zur Geschäftsordnung. Lutz Kühnen, von Nachbarn und Besuchern des Stadtzentrums mehrfach darauf angesprochen, bemängelte die dauerhaft auf öffentlichen Verkehrsflächen abgestellten „grundstückbezogenen Abfallbehältnisse“ (Mülltonnen). Diesbezüglich sollte die Ordnungsbehörde verstärkt tätig werden. Das Stadtbild wird durch die damit zwangsläufig verbundenen Schmutzecken erheblich beeinträchtigt. Ebenfalls erkundigte sich Lutz Kühnen nach dem Verfahrensstand zur Erneuerung der beiden derzeit nach wie vor gesperrten Leybrücken. Der Bauantrag ist gestellt und die Ausschreibung sieht eine Holzbauweise vor. Verwundert zeigte sich Lutz Kühnen über die hochwertige Einzäunung des kompletten Areals der abgerissenen Grundschulturnhalle. Dem Bauamtleiter war die Ausführung der Einzäunung nicht bekannt, wohl aber bestehe eine Verkehrssicherungspflicht zwischen Schulhof und Straße. Der Sachverhalt wird geprüft. Dirk Altenburg fragte nach dem Sachstand zur Erneuerung einer Kiesschüttung im Bereich einer Stichstraße an der Mühlenstraße in Wissel. Der Vorgang ist „untergegangen“ und wird geprüft. Des Weiteren stellte er die Frage nach zukünftigen Überraschungen in Bezug auf sanierungsbedürftige, marode städtische Liegenschaften. Als Beispiel führte er die beiden derzeit gesperrten Brücken und die Deckenkonstruktion der Aula des Pädagogischen Zentrums an. Die Verwaltung verwies auf die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfintervalle. Dr. Ewald Mörsen (FORUM) erläuterte eine Bürgeranfrage mit Bezug auf den Husenweg, ein Hinweisschild für Fahrradfahrer könnte auf eine deutlich sicherere Wegstrecke von Niedermörmter nach Obermörmter hinweisen. Dr. Mörsen wird dieses Bürgeranliegen präzisiert an die Verwaltung weitergeben.

 

Es folgte der nicht öffentliche Teil der Ausschusssitzung.

Dirk Altenburg, 2. stellv. Fraktionsvorsitzender FORUM Kalkar

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